Mit dieser Anleitung zeige ich Dir, wie Du ganz ohne Winkelmesser ein 7-Eck (Heptagon) oder einen 7-zackigen Stern (Heptagramm) zeichnen kannst. Die Konstruktion ist erstaunlich einfach – und gleichzeitig führt sie tief hinein in die Mathematik und die heilige Geometrie. Denn ausgerechnet die Vesica Piscis, eines der ältesten Symbole der Schöpfung, offenbart hier eine verblüffend genaue Annäherung an das 7-Eck.
Das 7-Eck und der 7-zackige Stern haben auf mich persönlich eine besondere Wirkung. Anders als beim Pentagramm öffnet die Sieben für mich das Tor zur Seele. Sie ist die Zahl des Innersten, des Unbekannten, des geistigen Ursprungs.
Später im Beitrag zeige ich Dir, warum diese Konstruktion eine erstaunlich präzise Annäherung ist – und kein exakter mathematischer Beweis.
Für die, die es schnell brauchen, das Wichtigste in Kürze:
Ist das GIF zu schnell? Hier die Schnellschritte:
- Zeichne einen Kreis mit Radius 6,93 cm.
- Setze oben auf der Kreislinie eine Markierung.
- Stelle Deinen Zirkel auf 6 cm ein.
- Steche in die obere Markierung ein und setze links und rechts eine neue Markierung.
- Steche weiter in jede Markierung und setze insgesamt 7 gleichmäßige Punkte.
- Verbinde außen → 7-Eck, verbinde innen → 7-zackiger Stern.

Inhalt
- Ausführliche Anleitung zum Zeichnen eines 7-Ecks oder 7-zackigen Sterns
- Die Bedeutung der Sieben – Wirkung des 7-zackigen Sterns
- Der Mythos der exakten Konstruktion – und der Faktor 0,866
Ausführliche Anleitung zum Zeichnen eines 7-Ecks oder 7-zackigen Sterns
Du brauchst dafür keinen einzigen Winkel messen. Die gesamte Konstruktion entsteht aus sich selbst heraus – nur durch Kreise, Markierungen und das Voranschreiten von Punkt zu Punkt.
Wenn Du lieber ein Video anschaust, findest Du hier mein Tutorial:
Möchtest Du lieber in Ruhe lesen? Dann hilft Dir folgende Anleitung:
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Ideal für das exakte Zeichnen von diesem 7-Eck
1. Zirkel einstellen
Zuerst bestimmst Du den Radius des Grundkreises. Wenn Du die Kantenlänge kennst, kannst Du den Radius berechnen:
Radius = Kantenlänge / 0,866
Für meine Konstruktion:
- Kantenlänge = 6 cm
- Radius = 6 cm / 0,866 = 6,93 cm
Wichtig: Alle Zahlen sind hier gerundet – die Genauigkeit braucht es beim Zeichnen mit Zirkel und Stift nicht. Allerdings befindet sich weiter unten die detailreiche Berechnung und Herleitung/Entdeckung.
Somit könntest Du eine willkürliche Größe wählen. Angenommen, Du willst ein 7-Eck oder einen 7-zackigen Stern mit 10 cm Größe. Dann rechnest Du einfach: Kantenlänge = 10 × 0,866 cm und das sind 8,66 cm.
In meiner Anleitung hier habe ich es anders herum gemacht. Ich habe vorausgesetzt, es sei die Kantenlänge (also 6 cm) gegeben und habe dadurch den Radius berechnet – darauf baut auch diese Anleitung auf.
2. Grundkreis zeichnen
Zeichne einen Kreis mit diesem Radius und setze oben eine Markierung. Sie muss nicht perfekt oben liegen – sie dient nur als Startpunkt.


Setze nun oben mittig eine Markierung auf den gezeichneten Kreis. Keine Sorge, wenn diese nicht exakt mittig ist: Es geht hier nur darum, dass nachher das 7-Eck mittig auf dem Papier ist. Die Geometrie des 7-Ecks wird dadurch nicht beeinflusst.

3. Kantenlänge einstellen
Stelle Deinen Zirkel auf die Seitenlänge ein – in diesem Beispiel 6 cm.
Nun geht es darum, ringsherum um den Kreis Markierungen zu setzen. Das ist dasselbe Vorgehen wie bei der Anleitung, ein Pentagramm zu zeichnen, und wie bei der Blume des Lebens.
Stelle also nun Deine Kantenlänge ein, die Du wünschst und vorhin ausgerechnet hast. In meinem Fall genau 6 cm.
4. Punkte setzen
Steche in die obere Markierung und setze links und rechts Punkte. Von dort arbeitest Du Dich im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn weiter, bis Du 7 gleich verteilte Punkte hast.
Steche nun oben in die Markierung ein. Im Prinzip kannst Du auch wo anders einstechen, Hauptsache auf der Kreislinie.
Erfahrungstipp: Mache es am besten so, dass Du – so wie ich – gleich links und rechts die Markierungen setzt. Denn so wird es später genauer.



Zeichne nun weitere Markierungen auf der Kreislinie ein. Immer die vorher gesetzte Markierung ist der Einstechpunkt.
Am besten ist es, wenn Du auf der einen Seite erst 3 Markierungen machst und dann auf der anderen. Denn somit werden „weitergeschleppte“ Ungenauigkeiten minimiert.


Bis nun alle Markierungen ringsherum vorhanden sind:

5. Verbinden
- Außen verbinden → gleichseitiges 7-Eck
- Innen verbinden → Heptagramm (7-zackiger Stern)
Die Konstruktion ergibt ein verblüffend harmonisches Ergebnis.

Oder Du verbindest innen immer gegenüberliegend, dann bekommst Du den 7-zackigen Stern (auch Heptagramm genannt):

Aber nun gehe ich mehr ein – nämlich in die weibliche Energie, also die Bedeutung, und anschließend in die männliche Energie: die Mathematik dahinter.
Die Bedeutung der Sieben – Wirkung des 7-zackigen Sterns
Zunächst stellt sich auch die Frage: Wie wirkt das 7-Eck oder der 7-zackige Stern auf Dich? Löst er etwas aus? Schreibe gerne einen Kommentar! Der 7-zackige Stern – für mich der „Seelenstern“ – hat eine ganz eigene Frequenz. Die Sieben ist chaotisch und geordnet zugleich, sie öffnet Räume, die jenseits des Messbaren liegen.
Sieben taucht überall auf:
- in der Numerologie
- in der heiligen Geometrie
- in den sieben hermetischen Prinzipien
- in der Saat des Lebens (7 Kreise)
- und selbst in der echten Blume des Lebens, die eine versteckte Wurzel aus Sieben enthält
Die Sieben ist anders als die Sechs, die perfekt harmonisch schließt. Die Sieben lässt Offenheit, Durchlässigkeit, Tiefe entstehen.
Schon damals, als ich folgendes Bild entwarf, war mir intuitiv klar: Die Sieben kündigt für mich als Ziffer die Existenz der Seele an. Denn die Sieben ist für mich sehr chaotisch, aber im Hintergrund existiert eine göttliche Ordnung. Und dann ist der Seelenstern entstanden:

Erst ab dem 7er-Polygon mit Quadraten, deren Kantenlänge gleich lang ist wie die Kantenlänge des gleichseitigen Polygons, öffnet sich das „Portal zur Seele“, also das Licht der Sonne scheint durch.
Erst ab 7 Quadraten öffnet sich die Mitte, das Licht kommt hindurch. Auch interessant: Beim 6er-Polygon passen die Kanten perfekt aufeinander. Wieder ein Beweis, wie raffiniert die 6er-Struktur ist und somit auch die heilige Geometrie.
Wie stark die Zahl Sieben ist, zeigt nicht nur die Numerologie. Sondern auch beispielsweise der echte Aufbau der Blume des Lebens, denn darin befindet sich auch die Wurzel aus Sieben. Ebenso hat die Saat des Lebens genau 7 Ringe, was perfekt zu den sieben hermetischen Prinzipien passt:
Damit man mehr versteht, um was es geht, habe ich eine Shorty auf YouTube. Die Teilstrecke der Vesica Piscis ist also rund 7 Mal im Ursprungskreis.
Der Mythos der exakten Konstruktion – und was wirklich dahinter steckt
Woher kommt eigentlich der Faktor 0,866? (und warum er mich zuerst in die Irre geführt hat)
Vielleicht hast Du Dich beim Lesen gefragt, warum in der Anleitung immer wieder der Faktor
0,866 auftaucht. Dieser Wert ist nichts Mystisches – sondern stammt aus einem ganz einfachen rechtwinkligen Dreieck der Vesica Piscis.
Wenn sich zwei Kreise mit demselben Radius überschneiden, entsteht in der Mitte ein gleichseitiges Dreieck. Teilt man dieses Dreieck in der Mitte (Höhenlinie), erhält man zwei rechtwinklige Dreiecke mit:
Hypotenuse = Radius
Ankathete = Radius · 0,5
Gegenkathete = Radius · √3/2
Und genau dieser Ausdruck
√3 / 2 = 0,8660254…
taucht überall dort auf, wo die Vesica Piscis beteiligt ist.
Die 0,866 ist also die Höhe eines gleichseitigen Dreiecks mit Seitenlänge 1.
In meinem ersten Ansatz dachte ich daher:
„Wenn die Vesica ein exaktes Maß liefert, dann ist die Seitenlänge des 7-Ecks einfach Radius × 0,866.“
Das wirkt beim Zeichnen tatsächlich so – und die Konstruktion ergibt ein nahezu perfektes 7-Eck.
Doch mathematisch stimmt diese Gleichsetzung eben nicht ganz.
Denn das perfekte 7-Eck folgt nicht aus der Geometrie der Vesica, sondern aus der trigonometrischen Formel:
s₍ideal₎ = 2R · sin(π/7)
Und sin(π/7) ist nun einmal ≠ 0,866 … sondern ≈ 0,867766, also leicht größer.
Dieser kleine Unterschied erklärt die winzige Abweichung von 0,12 mm in der Konstruktion – ein Wert, der fürs Zeichnen völlig bedeutungslos ist, geometrisch aber wichtig.
Oft hört man in der heiligen Geometrie den Gedanken, dass das 7-Eck direkt aus der Vesica Piscis entsteht. Auf den ersten Blick wirkt das tatsächlich so: Wenn man die Konstruktion zeichnet, sieht das Ergebnis vollkommen rund aus, harmonisch und gleichmäßig – so, als würde die Vesica Piscis wirklich das exakte Maß für das 7-Eck offenbaren.
Doch wenn man tiefer in die Mathematik eintaucht, zeigt sich etwas Spannendes: Es passt – aber eben nicht ganz. Die Vesica Piscis liefert kein exaktes, sondern ein erstaunlich präzises Annäherungsmaß.
Die Seitenlänge eines mathematisch perfekten 7-Ecks ergibt sich aus der Formel:
sideal = 2R · sin(π/7)
Setzt man den Radius (aus dieser Anleitung) der Vesica-Piscis-Konstruktion ein, erhält man jedoch nicht genau 6 cm, sondern:
sVesica ≈ 6,012 cm
Die Abweichung beträgt also nur 0,12 mm – weniger als die Strichbreite eines Bleistifts. Beim Zeichnen ist dieser Unterschied völlig irrelevant. Kein Mensch sieht ihn, kein Zirkel kann ihn darstellen, und auch in der Praxis fühlt sich das Ergebnis wie ein vollkommen gleichseitiges 7-Eck an.
Und genau hier liegt für mich die eigentliche Magie:
Die Vesica Piscis verfehlt die Sieben nur um ein Haar. Sie streckt sich nach ihr aus, kommt ihr extrem nahe – und doch bleibt die 7 ein wenig entrückt, ein wenig ungreifbar. Es ist, als wollte die Geometrie selbst sagen:
„Die Sieben gehört in eine eigene Ebene.“
Vielleicht ist das sogar der Grund, warum die Sieben in so vielen Traditionen als Zahl der Seele, des Göttlichen und des Innersten gilt. Für mich spricht die Sieben die Sprache Gottes: unergründlich, nicht vollständig greifbar, und gerade dadurch heilig.
In der Natur begegnen wir genau dieser Logik überall. Die Strukturen eines Baumes lassen sich berechnen, die Spiralen einer Schnecke folgen klaren Formeln, die Muster in Pflanzen entstehen aus mathematischen Verhältnissen – und doch ist nichts absolut perfekt. Jeder Ast weicht einen Hauch ab, jedes Blatt hat eine minimale Unregelmäßigkeit. Es ist, als wäre in jedes Naturmuster bewusst ein kleiner Funken Chaos eingebaut, ein kaum wahrnehmbarer „Tacken“, der den Raum öffnet für Neues, für Wachstum, für Lebendigkeit.
Genauso verhält es sich mit der Sieben: Sie folgt der Ordnung, aber sie entzieht sich zugleich der absoluten Präzision. Sie zeigt sich – und bleibt doch ein Stück verborgen. Vielleicht liegt gerade darin die Schönheit dieser Zahl, und vielleicht erklärt das, warum die heilige Geometrie ihr immer eine besondere Rolle gibt.
So entsteht aus einem vermeintlichen „Beweis“ ein wunderbarer Lernmoment: Die Vesica Piscis erzeugt keine exakte, aber eine erstaunlich harmonische Annäherung an das 7-Eck. Für jede praktische Zeichnung ist sie perfekt geeignet. Nur die reine Mathematik flüstert uns zu, dass die Sieben sich der vollständigen Konstruktion ein klein wenig entzieht.
Und vielleicht ist genau das das Schönste daran.











